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Gesundheitsexperten Herz und Gefaeße

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Herz

Herz und Gefäße Anzeige Unser Experte Große Erfahrung in offener Chirurgie Optimale Diagnostik und differenzierte Therapie im Gefäßzentrum Klinikum Hanau Dr. med. Karsten Schmidt-Schoormann Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie Herr Dr. Schmidt-Schoormann, mit welchen Patienten und Indikationen haben Sie es meistens zu tun? Wir haben es meistens mit älteren Patienten zu tun, da Gefäßerkrankungen mit steigendem Alter zunehmen. Die häufigsten Beschwerden sind belastungsabhängige Schmerzen in den Beinen bei Engstellen oder Verschlüssen der Arterien, besser bekannt als Schaufensterkrankheit. Auch Ruheschmerzen oder nicht heilende Wunden an Füßen und Zehen können hinzukommen. Wieder andere stellen sich mit plötzlich auftretenden Schmerzen in den Beinen oder Armen vor, die durch akute Gefäßverschlüsse verursacht werden. Aber auch die Venen führen oft zu Problemen, dann bemerken Patienten sichtbare Krampfadern oder Geschwüre an den Beinen. Wie schwierig ist die Diagnose? Ältere Patienten haben oft mehrere Krankheiten gleichzeitig, die Abgrenzung zu neurologischen oder orthopädischen Problemen ist daher wichtig: Tut eher die Muskulatur weh oder kommen die Beschwerden von Hüfte oder Rücken? Dank unserer interdisziplinären Ausrichtung ziehen wir die Kollegen der jeweiligen Fachrichtung hinzu. Häufig werden Gefäßerkrankungen durch andere Spezialisten entdeckt: Kardiologen stellen Engstellen an den Halsschlagadern fest, oder Orthopäden, die Rückenschmerzen auf den Grund gehen wollen, finden Aussackungen der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysmen). Was genau umfasst Ihr Behandlungsspektrum der Gefäßchirurgie? Die große Stärke unseres Gefäßzentrums ist die Versorgung des gesamten Spektrums der Gefäßerkrankungen in guter Qualität. Wir bieten alle Behandlungsmöglichkeiten an, die nicht den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine bedürfen. Bei den operativen Verfahren geht es zum Beispiel um die Entfernung von Engstellen oder Verschlüssen an den Gefäßen oder das Anlegen von Bypässen. Interventionell, also minimalinvasiv durch Punktion der Haut, können Engstellen oder Verschlüsse mit Ballonkathetern aufgedehnt werden oder wir bringen gefäßstützende Drahtgerüste (Stents) ein. Sogenannte Atherektomiekatheter können den Kalk an der Gefäßwand sogar direkt entfernen, mit wieder anderen können wir das Blutgerinnsel absaugen oder auflösende Medikamente verabreichen. Welche weiteren Schwerpunkte gibt es? Wir behandeln viele Patienten, die unter einem diabetischen Fußsyndrom leiden. Hier ist nur die Verbesserung der Durchblutung häufig nicht ausreichend und es müssen noch Maßnahmen zur Wundund Schuhversorgung eingeleitet werden. Ein weiterer Schwerpunkt sind Aortenaneurysmen, also eine Erweiterung der Körperschlagader. Mittels spezieller Stentgraft-Prothesen können wir diese von innen abdichten. Gerade bei jüngeren Patienten machen wir auch offene Aortenrekonstruktionen. Bei Engstellen an den Halsschlagadern (Carotisstenose) muss, bei neurologischen Symptomen, sehr zeitnah operiert werden, um einen möglichen Schlaganfall zu verhindern. Der Goldstandard ist dann die offene Operation, bei der man die Verkalkung herausschält und einen kleinen Flicken einnäht. Neben der Therapie von Krampfadern, kümmern wir uns auch um Zugänge für die Dialyse, sogenannte Shunts. Gab es in den vergangenen Jahren bahnbrechende Innovationen? Ja, zum Beispiel verschiedene Katheter und Stents, die Eingriffe wesentlich atraumatischer machen. Auch die Begleitmedikation hat sich verbessert, hier sind die Fettsenker (Statine) hervorzuheben, die den Verlauf von Gefäßproblemen positiv beeinflussen. Da auch heute noch nicht alle Probleme interventionell zu lösen sind, ist mir wichtig, dass bestimmte Fähigkeiten des offenen Operierens nicht verloren gehen. Mein leitender Oberarzt und ich haben große Erfahrung in der Aorten- und peripheren Bypasschirurgie, sodass wir diese Expertise an jüngere Kollegen weitergeben können. Wie funktioniert eine „minimalinvasive interventionelle Behandlung“? Die Haut des Patienten, meist in der Leiste, wird betäubt und ein Gefäß mit einer Hohlnadel punktiert, über die dann ein Draht und ein kleiner Plastikschlauch eingebracht wird. Hierüber können dann die Gefäße ohne größeren Schnitt oder Vollnarkose dargestellt und behandelt werden. Alle interventionellen und offenen Therapieverfahren sind auch als sogenannte Hybrideingriffe möglich. Während die rein interventionellen Behandlungen meist von unseren Radiologen durchgeführt werden, erfolgen die Hybrideingriffe durch die Gefäßchirurgen oder bei komplexen Eingriffen gemeinsam. Das Ziel ist immer, dem Patienten ein modernes Therapieverfahren anzubieten, das ihn möglichst wenig belastet und ihm maximal hilft. Diese immer sehr individuellen Entscheidungen treffen wir interdisziplinär in unseren täglichen gemeinsamen Besprechungen, da man die Begleiterkrankungen und Lebensumstände des jeweiligen Patienten mitberücksichtigen muss. Brauchen Ihre Patienten eine Rehabilitation? Gerade nach interventionellen Eingriffen sind die Patienten meist am Folgetag wieder auf den Beinen, anders als nach einem großen Bauchschnitt. Solche Überlegungen fließen bereits in die Wahl der Therapie mit ein. Ob jemand in die Reha gehen sollte und welche Maßnahmen sinnvoll wären, hängt von der individuellen Ausprägung der Erkrankung ab. Beim diabetischen Fußsyndrom zum Beispiel ist in der Regel mit der Wiederherstellung der arteriellen Durchblutung und der lokalen Wundversorgung die Behandlung noch nicht abgeschlossen. Wir organisieren für zu Hause eine Wundbetreuung und legen fest, ob der Patient die Reha stationär oder ambulant besuchen kann. Ältere Patienten gehen häufig in eine geriatrische Reha, um die Pflegebedürftigkeit so gering wie möglich zu halten. Kontakt Klinikum Hanau Leimenstraße 20 · 63450 Hanau · Sekretariat: Sabine Dawkins Telefon: (0 61 81) 2 96-23 10 · gefaesschirurgie@klinikum-hanau.de www.klinikum-hanau.de

Herz und Gefäße Anzeige Unsere Experten Liposuktion als Kassenleistung Spezielles Diagnoseverfahren und individuelle Therapie bei Lipödemen Dr. med. Julia Middelhoff, Fachärztin für Viszeralchirurgie Andreas B. Schmidt, Facharzt für Chirurgie Dimitrios Takas, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Herr Schmidt, Sie sind Gefäßchirurg und Phlebologe – könnten Sie uns bitte erläutern, was das Lipödem mit Ihrem Fachgebiet zu tun hat? Beim Lipödem handelt es sich um eine Fettverteilungsstörung, die sich durch eine Vermehrung des Unterhautfettgewebes vor allem an den Beinen, seltener auch an den Armen auszeichnet. Zudem lagert sich vermehrt Wasser im Gewebe ein, was zu Ödemen führt. Für die Diagnostik und Therapie dieser chronischen Erkrankung ist das interdisziplinäre Know-how verschiedener Fachrichtungen gefragt. Denn die Fetteinlagerungen beeinträchtigen auch die Lymphgefäße und damit den Abfluss der Lymphe, was die Bildung von Ödemen weiter begünstigt. Dabei ist das Lipödem aber klar von einem Lymphödem zu unterscheiden. Zudem können auch die oberflächlichen Venen beeinträchtigt werden. Daher ist die Behandlung von Lipödemen auch typischerweise der Phlebologie zugeordnet. Bei den Fachärzten Rhein-Main steht hierfür ein Netzwerk von Spezialisten zur Verfügung, zu denen neben den Gefäßspezialisten auch die Plastische und Ästhetische Chirurgie gehört – ebenso wie die Physiotherapie und ein erfahrenes Sanitätshaus. Nun klagen aber viele Menschen über Fettansammlungen an Bauch, Po und Beinen und zu viel Gewicht. Woran erkennt man ein Lipödem? Ein Lipödem ist klar definiert: hier betrifft die Fetteinlagerung ausschließlich die Beine und Arme, nicht den übrigen Körper. Hände und Füße sind nicht betroffen, und auch der Rest des Körpers kann schlank sein. Zudem klagen Betroffene über schwere Beine und Schmerzen. Typisch ist auch die Neigung zu blauen Flecken (Hämatome). Betroffen sind praktisch ausnahmslos Frauen, wobei Verschlechterungen in der Pubertät, der Schwangerschaft und der Menopause eintreten können. Hier spielen also die Hormone eine wichtige Rolle. Das Lipödem verläuft in drei Stadien – von der Orangenhaut mit noch wenig Fetteinlagerungen im Unterhautgewebe über die Bildung größerer Dellen bis hin zu regelrechten Fettlappen. Diäten und Sport helfen hier wenig und das überflüssige Gewicht wirkt sich auch negativ auf die Gelenke aus. Frau Dr. Middelhoff, erläutern Sie uns doch bitte die Diagnostik und die therapeutischen Optionen. Anhand einer gründlichen Anamnese lassen sich bereits die wesentlichen Informationen gewinnen. Per Ultraschall muss dann abgeklärt werden, inwieweit die Gefäße betroffen sind und gegebenenfalls mitbehandelt werden müssen. Die Therapie gestaltet sich dann nach dem jeweiligen Erkrankungsstadium und dem persönlichen Leidensdruck. Bei der konservativen Therapie geht es zum einen darum, die Symptome zu lindern und zum anderen, weitere Fetteinlagerungen zu verhindern. Daher sollte so früh wie möglich mit der Behandlung begonnen werden. Ganz wichtig ist zunächst die Kompressionstherapie mit speziellen Kompressionsstrümpfen oder -hosen. Diese müssen konsequent getragen werden. Ergänzend dazu wird eine manuelle Lymphdrainage durchgeführt. Dabei wird durch spezielle Massage und Wickelung mit Bandagen der Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe gefördert. In jedem Fall sollten Betroffene sich viel bewegen und Sport treiben wie Nordic Walking oder Schwimmen. Man muss jedoch wissen, dass es sich um eine fortschreitende Erkrankung handelt. Die Menge der Fettzellen ist bis zum 18. Lebensjahr festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich nichts mehr an der Anzahl der Zellen, sondern nur am Volumen. Die kranken Fettzellen lassen sich leider weder von Sport noch von Diät wesentlich beeinflussen. Daher hilft letztlich nur deren Entfernung durch Fettabsaugung. Herr Takas, die sogenannte Liposuktion, also Fettabsaugung, ist Ihr Fachgebiet als Ästhetischer Chirurg. Ist diese nicht sehr belastend? Die modernen Verfahren sind wesentlich gewebeschonender als früher. Man spricht von einer Liposkulptur. Der erfahrene Behandler saugt nicht nur einfach die Fettzellen ab, sondern wirkt auch formend auf das Gewebe ein. In der Nähe der Lymphbahnen wird sehr schonend abgesauft, sodass das Risiko eines sekundären Lymphödems gering ist. Man bezeichnet das auch als lympologische Liposkulptur. Der Eingriff kann unter lokaler Betäubung – Tumeszenzlösunganästhesie (TLA) – oder auch unter Vollnarkose (ITN) erfolgen, ambulant oder stationär. Nach dem Eingriff verspüren die Patienten so etwas wie Muskelkater. Aufgrund der modernen Liposuktionsverfahren kommt es zu weniger Blutungen, geringeren Schwellunge und einer kürzeren Erschöpfungsphase. Wenn große Mengen an Fettgewebe entfernt werden müssen – was passiert dann mit der überdehnten Haut? Dieses Problem gehen wir bereits während des Eingriffs an, indem wir mit den modernen Verfahren versuchen, schon im OP entgegenzuwirken. Dazu setzen wir die sogenannte Vibrationsassistierte Liposuktion (PAL) ein oder die Wasserstrahlassistierte Liposuktion (WAL). Allerdings reichen diese Verfahren nicht immer aus, sodass gegebenenfalls später zusätzlich Straffungsoperationen erforderlich sein können. Sogar die Krankenkassen erkennen die Liposuktion mittlerweile an … Ja, unter bestimmten Voraussetzungen: Patienten im Stadium III, die ansonsten nicht übergewichtig sind und die bereits sechs Monate konservativ behandelt wurden. Frau Dr. Middelhoff: das Lipödem ist ja eine chronische Erkrankung – kann es denn nach der Liposuktion erneut zu Fettansammlungen kommen? Durch die heutigen Verfahren wird der größte Teil der erkrankten Fettzellen entfernt. Es kann sich aber Fett an anderen Stellen ansammeln, weshalb in jedem Fall eine konsequente Veränderung des Lebensstils wichtig ist. Kontakt MVZ Fachärzte Rhein-Main GmbH Frankfurter Straße 51 · 63500 Seligenstadt · Telefon: (0 61 82) 9 60-1 11 Aliceplatz 11 · 63065 Offenbach · Telefon: (069) 81 33 10 Weitere Informationen und Standorte: www.färm.de