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Krebs Anzeige Unser Experte Minimalinvasiv gegen Darmkrebs & Co. Studien beweisen bessere Langzeitergebnisse für alle Tumorstadien Dr. med. Alexander Buia Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Herr Dr. Buia, Sie sind Spezialist für laparoskopische Eingriffe im Bereich der Bauch- und Thoraxchirurgie und setzen diese ‚Schlüsselloch-Chirurgie‘ auch bei Tumorerkrankungen wie zum Beispiel beim Colonkarzinom ein. Es ist noch nicht lange her, da bezweifelte man, dass über diese kleinen Schnitte wirklich alles Tumorgewebe entfernt werden könne. Hierzu liegen aber jetzt Langzeitstudien vor. Wie ist das Ergebnis? Ganz hervorragend! Die Metaanalysen, die uns jetzt vorliegen, haben gezeigt, dass die laparoskopischen Techniken bei der Entfernung eines Tumors nicht nur kurzfristig schonender für den Patienten sind, sondern auch bessere Langzeitergebnisse haben. Das ist richtungsweisend! So ist das 5-Jahres-Outcome beispielsweise bei bestimmten Tumorstadien im Dick- und Enddarm besser als bei der offenen Operation. Das gilt also nicht nur für Primärtumore, sondern auch die Tumorstadien II und III, bei denen bereits die Lymphknoten befallen sind. Und es gilt auch für rechtsseitige Kolonkarzinome. Daher operieren wir in unserem minimalinvasiven Zentrum laparoskopisch, wo immer es geht – nicht nur beim Darmkrebs, sondern auch beim Magenkrebs. Die Vorteile direkt nach dem Eingriff überzeugen ohnehin: Kleinere Schnitte bergen ein geringeres Infektionsrisiko. Der Wundschmerz ist geringer, die Patienten genesen schneller und können früher entlassen werden. Gibt es denn überhaupt noch Fälle, bei denen die offene Operation vorzuziehen ist? Ja. Wenn der Tumor eine bestimmte Größe überschreitet, kann er nicht mehr über die kleinen Schnitte entfernt werden. Zudem kann man nur schwer mit laparoskopischen Techniken arbeiten, wenn Verwachsungen aufgrund ausgedehnter Voroperationen vorliegen. Bevor wir uns überhaupt für einen Eingriff entscheiden, klären wir durch verschiedene Untersuchungen – darunter auch eine Darmspiegelung – ab, wie tief der Tumor ins Gewebe eingewachsen ist und ob Blutgefäße und Lymphknoten befallen sind. Wie muss man sich denn eine laparoskopische Entfernung eines Kolonkarzinoms vorstellen? Zunächst verschafft sich der Chirurg über mehrere fünf bis zehn Millimeter kurze Schnitte den Zugang zum OP- Feld. Über diese Schnitte führt er eine Minikamera und die Operationsinstrumente ein. Die Bilder der Kamera werden auf einen Monitor im OP überspielt, sodass der Operateur die Instrumente von außen führen kann. Die Übertragung hochpräziser Bilder aus dem Körperinneren ist mittlerweile auch in 3-D-Optik möglich. Wird diese Technik angewendet, tragen die Operateure die dafür notwendigen 3-D-Brillen. Die Technik kommt für alle Abschnitte des Darms zum Einsatz und kann unter Umständen auch in einem fortgeschrittenen Stadium noch sinnvoll sein. Teilweise kommen hier zusätzlich begleitende Chemo- und/oder Strahlentherapie zum Einsatz. Hierzu arbeiten wir in Langen eng mit der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt zusammen. Der operative Eingriff spielt eine Schlüsselrolle, denn nur bei vollständiger Entfernung des Tumors ist eine Heilung im eigentlichen Sinne möglich. Ist die Operation denn noch eine Option, wenn bereits Metastasen vorliegen? Das hängt immer vom Einzelfall ab. Man muss immer abwägen, was das größere Risiko für den Patienten darstellt. Wenn zum Beispiel ein kleiner Dickdarmtumor ohne die Gefahr eines Darmverschlusses vorliegt, der Patient dafür aber mehrere Lebermetastasen hat, kann es sein, dass letztere operativ entfernt werden müssen, während der Darmtumor erst einmal belassen wird. Die Behandlung von gut- und bösartigen Lebertumoren ist ja ohnehin ein weiterer Schwerpunkt Ihrer Abteilung … Das ist richtig. Wenn die Voraussetzungen stimmen, können heute sogar bei älteren und sehr kranken Patienten Teile der Leber entfernt werden. Das kann bei bösartigen Tumoren der Leber oder des Gallengangs notwendig sein. Aber auch Lebermetastasen lassen sich laparoskopisch gut entfernen. Dadurch lässt sich die Überlebenszeit deutlich steigern. Gerade die laparoskopische Leberchirurgie erzielt hier hervorragende Ergebnisse, ist aber sehr anspruchsvoll und erfordert viel Erfahrung. Hier lohnt es sich, in eine spezialisierte Klinik zu gehen, die auch die entsprechenden Fallzahlen aufweist. Und wenn keine Entfernung des Tumors möglich ist – was dann? Auch dann gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, und es kommen ständig neue hinzu. Gerade auf der molekulargenetischen Ebene tut sich enorm viel. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist es zum Beispiel nicht selten, dass diese oft jungen Patienten Colitis-Karzinome entwickeln. Unter der Gabe von sogenannten Checkpoint-Inhibitoren (PDL-1) schmelzen diese Karzinome buchstäblich dahin. Allerdings müssen für diese Therapie auch alle Voraussetzungen stimmen. Wir bieten in Langen das komplette Spektrum der Diagnostik und Therapie verschiedenster Tumorerkrankungen an, also auch Immuntherapien und zielgerichtete Therapien. Ziel unserer Behandlung ist es immer, das Verfahren zu wählen, das den besten und schnellsten Erfolg bei möglichst geringer Belastung verspricht. Wir behandeln viele Krankheitsbilder in unserer Klinik interdisziplinär, das heißt in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie der Gastroenterologie und bei bösartigen Erkrankungen auch mit der Onkologischen Praxis des Fachärztezentrums und unserer Psychoonkologischen Abteilung. Doch auch nach dem Eingriff lassen wir unsere Patienten nicht allein. Vor der Entlassung unterhalten wir uns mit ihnen eingehend über das weitere Vorgehen und empfehlen eventuell notwendige Rehamaßnahmen. Kontakt Asklepios Klinik Langen Röntgenstraße 20 · 63225 Langen Telefon: (0 61 03) 9 12-13 09 · Fax: (0 61 03) 9 12-18 14 · Sekretariat: a.bukvarevic@asklepios.com www.asklepios.com/langen/experten/viszeral-und-thoraxchirurgie

Krebs Anzeige Unsere Expertin Unsere Expertin Dr. med. Jasmin Dei-Anang Direktorin der Klinik für Thoraxchirurgie Die OP kann bei Lungenkrebs die beste Option sein Ineza Wozakowski-Filipowicz Fachärztin für Strahlentherapie Leitung der Strahlentherapie Frankfurt Prostatakrebs: Strahlentherapie oder Operation? Frau Dr. Dei-Anang, was kann die Chirurgie in der Therapie des Lungenkarzinoms in heilbaren Stadien beitragen? Die Operation ist in der kurativen Behandlung des Lungenkrebses die erste Wahl. Grundsätzlich werden bei uns rund 60 Prozent der Lungentumoren minimalinvasiv operiert. Die Langzeitergebnisse sind überzeugend, dass diese patientenschonende Methode die bessere Wahl ist – vorausgesetzt, dass sie von einem erfahrenen Chirurgen oder Chirurgin durchgeführt wird und in einer Klinik stattfindet, die auch entsprechende Fallzahlen vorzuweisen hat. Die Methode gerät an ihre Grenzen, wenn der Tumor eine bestimmte Größe überschreitet oder wenn ein ausgedehnter Befall an Thoraxwand oder den großen Blutgefäßen vorliegt. Sie bieten unter anderem die VATS-Lobektomie an – was ist das? VATS steht für Video-Assisted Thoracoscopic Surgery - das ist die videounterstützte minimalinvasive Entfernung eines Lungenlappens. Die VATS ist ein endoskopischer Eingriff unter Kamerakontrolle – enorm schonend, allerdings technisch sehr anspruchsvoll. Bei der offenen OP ist hingegen ein großer Schnitt zwischen den Rippen und ein Auseinanderspreizen notwendig. Hierbei wird auch Atemhilfsmuskulatur durchtrennt. Für den Patienten bedeutet dies eine längere Erholungszeit nach dem Eingriff mit einem höheren Bedarf an Schmerzmitteln. Wie sieht es aus, wenn bereits Lymphknoten befallen sind oder Metastasen vorliegen? Ein Lymphknotenbefall bedeutet nicht, dass keine Heilungschancen bestehen. Auch die Lymphknoten können je nach Lokalisation chirurgisch entfernt werden, wobei eine systemische Therapie oder eine Strahlentherapie vor oder nach dem Eingriff hinzukommen können. Bei Fernmetastasen hängt es davon ab, ob nur eine vorliegt, mehrere in einem Organ oder mehrere an vielen Stellen. In den ersten beiden Fällen kann durchaus ein kuratives Konzept verfolgt werden. Im letzteren bietet die Chirurgie in interdisziplinärer Zusammenarbeit gute palliative Möglichkeiten, um dem Patienten wieder mehr Lebensqualität zu ermöglichen. Die Chirurgie unterstützt darüber hinaus auch die Behandlung anderer Tumorarten ... Ja, denn ein auffälliger Befund in der Lunge kann auch eine Metastase eines anderen Tumors, zum Beispiel eines Mammakarzinoms, sein. Das kann ein Eingriff ebenso klären wie die Frage, ob ein neuer Rundherd eine Metastase einer früheren Krebserkrankung ist oder etwa eine neue Erkrankung vorliegt. Frau Wozakowski-Filipowicz, beim Prostatakarzinom kam früher die Strahlentherapie vielfach erst dann ins Spiel, wenn der Tumor nicht operabel war. Das hat sich heute geändert – wieso? Die moderne Strahlentherapie ist mittlerweile eine hervorragende Behandlungsalternative bei Prostatakrebs. Tatsächlich sind im Frühstadium die Heilungsaussichten bei Strahlentherapie und Operation gleichwertig. Das verdanken wir der modernen Technik, die eine äußerst präzise Bestrahlung erlaubt. Damit kommt eine hohe Strahlendosis innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausschließlich im Tumorgewebe an, während das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Wir sprechen von einer intensivmodulierten Strahlentherapie, bei der sich die Strahlungsintensität innerhalb des Bestrahlungsfelds sogar je nach Tumorbereich variieren lässt. Für welche Tumorstadien ist dieses Verfahren eine Option? Die Strahlentherapie ist grundsätzlich sowohl für Primärtumoren, also solche, die noch keine Metastasen gebildet haben, wirksam wie auch für metastasierte Tumoren und sogar Fernmetastasen. Ob sie tatsächlich der beste Weg ist, muss immer bei jedem einzelnen Patienten individuell betrachtet werden. Daher ist im Vorfeld eine umfassende Diagnostik von größter Bedeutung. Im interdisziplinären Tumorboard fällt dann die endgültige Entscheidung. Wenn der Tumor auf die Prostata begrenzt ist, bietet die Strahlentherapie hervorragende Heilungschancen. Lediglich bei jungen Patienten würde ich eher zu einer Operation raten, da es aufgrund der Lebenserwartung eher mal zu einem Rezidiv kommen kann, das sich dann sehr gut mittels Strahlen behandeln lässt. Eine Strahlentherapie sollte man auch bei älteren Menschen mit fortgeschrittenem Tumorstadium zumindest in Erwägung ziehen, die ansonsten eine antihormonelle Behandlung mit all ihren Nebenwirkungen erhalten. Hier wirkt eine Strahlentherapie nicht nur lebensverlängernd, sondern kann auch die Lebensqualität deutlich verbessern. Bei Tumoren mit mittlerem und hohem Risiko besteht auch die Möglichkeit einer Kombination aus Strahlen und antihormoneller Behandlung. Übrigens sollten auch Metastasen mitbestrahlt werden, sofern es nicht allzu viele sind, weil dies die Lebenserwartung erhöht. Es hängt immer von jedem einzelnen Patienten ab, und jeder Fall muss interdisziplinär mit den Kollegen der anderen Fachrichtungen besprochen werden. Kontakt Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Ludwig-Erhard-Str. 100 · 65199 Wiesbaden Telefon: (06 11) 43-96 22 · Fax (06 11) 43-31 35 www.helios-gesundheit.de/kliniken/wiesbaden-hsk Kontakt Strahlentherapie Frankfurt · MVZ RON St. Kamillus Nordendstraße 48 · 60318 Frankfurt Telefon: (069) 24 75-67 300 · Fax: (069) 24 75-67 334 strahlentherapiefrankfurt.de