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Brustkrebs / Gynäkologischer Krebs

Brustkrebs /

Brustkrebs / Gynäkologischer Krebs Anzeige Unser Experte Individualisierte Therapie bei Gebärmutterkrebs „Das typische Endometriumkarzinom gibt es nicht!“ Dr. med. Uwe Eissler Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe Herr Dr. Eissler, Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) ist in Deutschland die vierthäufigste Krebsart der Frau und betrifft speziell über 70-Jährige. Aber es können auch jüngere Frauen betroffen sein. Wie gut sind die Heilungschancen? Die Heilungschancen hängen immer vom Stadium der Erkrankung ab. Da sich das Endometriumkarzinom meist früh durch Blutungen bemerkbar macht, wird es oft im Frühstadium diagnostiziert, sodass sehr gute Heilungschancen bestehen. Wenn nach den Wechseljahren erneut Blutungen auftreten oder wenn jüngere Frauen Zwischen- oder Dauerblutungen bemerken, sollte auf jeden Fall ein Frauenarzt aufgesucht werden. Hilfreich ist auch die Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung durch die Scheide. Wie wird die Erkrankung diagnostiziert? Bei Verdacht auf Endometriumkarzinom sollte eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) erfolgen. Diese Gebärmutterspiegelung erfolgt minimalinvasiv über die Scheide und wird bei uns in örtlicher oder Vollnarkose ambulant durchgeführt. Dabei werden auch die Gebärmutterhöhle ausgeschabt und Proben des ausgeschabten Materials ins Labor geschickt. Der Pathologe stellt anhand der feingeweblichen Untersuchung nicht nur die endgültige Diagnose, sondern auch den Differenzierungsgrad fest. Das ist beim Endometriumkarzinom wichtig, da die unterschiedlichen Grade bzw. Klassen sehr unterschiedlich therapiert werden müssen. Hier hat sich die Behandlung gegenüber früher grundlegend geändert. Steht trotzdem immer noch die Operation an erster Stelle? Ja, beim Endometriumkarzinom stellt nach wie vor die Operation das Mittel der Wahl dar, wenn die Erkrankung nicht zu weit fortgeschritten ist. In jedem Fall wird bei uns jedoch die Therapieentscheidung zuvor in unserem interdisziplinären Tumorboard mit den Experten der beteiligten Fachgebiete gründlich besprochen. Dabei werden bei der Therapiewahl nicht nur die Untersuchungsergebnisse, sondern auch die Risikofaktoren wie Begleiterkrankungen und vorangegangene Operationen sowie die persönliche Lebenssituation der Betroffenen berücksichtigt. Diese individualisierte Behandlung ist gerade beim Endometriumkarzinom von größter Bedeutung, denn einen typischen Fall gibt es nicht – und folglich auch keine Therapie vom Reißbrett. Die endgültige Entscheidung wird dann gemeinsam mit der Patientin in einem ausführlichen Gespräch gefällt. Gibt es eine Therapieoption bei jüngeren Frauen, wenn noch Kinderwunsch besteht? Ja, sofern das Endometriumkarzinom sich in einem sehr frühen Stadium befindet, nicht aggressiv ist und keine weiteren Risikofaktoren bestehen. Dann kann bei Kinderwunsch zunächst auf eine Operation verzichtet und versucht werden, den Tumor durch eine medikamentöse Hormontherapie aufzuhalten. Dazu erhalten die Patientinnen Gestagen-Hormone in Tablettenform. Unter engmaschiger Kontrolle kann die Operation eventuell bis nach der Geburt des Kindes aufgeschoben werden. Ihr Fachbereich Gynäkologie deckt das gesamte Spektrum der vaginalen, offenen und minimalinvasiven operativen Gynäkologie ab. Dabei setzen Sie, wann immer dies möglich ist, auf die schonenden minimalinvasiven Techniken. Gilt das auch für den Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)? Heute können fast alle Operationen bei gutartigen wie bösartigen gynäkologischen Erkrankungen in minimalinvasiver oder endoskopischer Technik durchgeführt werden. Das gilt sogar für die komplette Entfernung der Gebärmutter.Unsere Klinik verfügt als eine von wenigen in Deutschland über Experten mit mehr als 20 Jahren Erfahrung und die entsprechenden Fallzahlen in der minimalinvasiven gynäkologischen Chirurgie. Beim Zervixkarzinom jedoch hängt die Art des Eingriffs sehr vom Stadium und vom Differenzierungsgrad ab. Grundsätzlich müssen die komplette Gebärmutter einschließlich Gebärmutterhals sowie Eileiter und der Aufhängeapparat entfernt werden. Das kann in einem sehr frühen Stadium laparoskopisch erfolgen. In fortgeschrittenen Fällen oder bei aggressiveren Unterformen haben Studien gezeigt, dass die offene Operation bessere Langzeitergebnisse erzielt. Das liegt daran, dass bei einem offenen Eingriff angrenzende Bereiche leichter auf Veränderungen untersucht werden können. Denn bei fortgeschrittenen Tumoren muss eventuell auch angrenzendes Gewebe an der Beckenwand entfernt werden. Vor einer Gebärmutterentfernung muss abgeklärt werden, ob die Lymphknoten im kleinen Becken oder entlang der Aorta befallen sind. In diesen Situationen setzen wir auf die Einspritzung eines fluoreszierenden Farbstoffs, der die relevanten Lymphknoten kenntlich macht. Auf diese Weise werden nur Lymphknoten entfernt, bei denen dies absolut notwendig ist. Es sind folglich keine Beeinträchtigungen des Lymphflusses zu befürchten. Sind diese bereits betroffen, wird auf die weitere Operation verzichtet und eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung durchgeführt. Welche Therapieoptionen gibt es über die beschriebenen Therapien hinaus? Je nach Stadium kann auch eine Bestrahlung der Scheide (Brachytherapie) infrage kommen. Bei fortgeschrittenen Fällen oder einem Rezidiv (Krankheitsrückfall) kommen weitere Medikamente zum Einsatz, die auf das Immunsystem Einfluss nehmen. Ob diese zur Anwendung kommen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Belastung durch die Therapie muss dabei immer im Auge behalten werden. Kontakt St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt Ginnheimer Str. 3 · 60487 Frankfurt · Tel.: (069) 79 39-12 41 · gyngeb-frankfurt@artemed.de Zügige Terminvergabe ohne lange Wartezeiten www.elisabethen-krankenhaus-frankfurt.de ST. ELISABETHEN KRANKENHAUS FRANKFURT

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