Herz und GefäßeAnzeigeUnser ExperteHerzprobleme?Herz-CT schafft SicherheitVoraussichtlich ab Anfang 2025auch Kassenleistung bei KHKProf. Dr. Ralf BauerFacharzt für RadiologieGesellschafter der RNS Gemeinschaftspraxis Die Deutsche Herzstiftung ruftjedes Jahr im November zum „Herzmonat“auf, was nicht wundert,denn Herz- und Gefäßerkrankungensind nach wie vor TodesursacheNummer eins in Deutschland.Frühzeitige Diagnostik kannlebensrettend sein. Doch nichtimmer genügt dazu ein EKG …Sie, Herr Prof. Bauer, sind von derder Deutschen Röntgengesellschaftzertifizierter kardiovaskulärerRadiologe und verfügen überlangjährige Expertise in der Ab -klärung von Herzproblemen. Wannsollte man sich nicht mit einemscheinbar unauffälligen EKG-Befund zufriedengeben?Eine weitergehende Abklärung sollteimmer dann erfolgen, wenn ein EKGund auch ein Belastungs-EKG unauffälligsind, die subjektiven Symptomejedoch weiterhin da sind. Das kann einDruck- oder Engegefühl in der Brustsein oder auch eine Leistungsminderungbei körperlicher und emotionaler Anstrengung.In solchen Fällen sollte manunbedingt auf den eigenen Körper achtenund auf weitere Untersuchungendrängen. Im EKG sind frühe Verengungenan den Herzkranzgefäßen nämlichnicht immer zuverlässig zu erkennen.Das gilt auch für die Ultraschalluntersuchung.Ebenso sollte man auf weitereDiagnostik drängen, wenn die typischenRisikofaktoren für eine Arteriosklerosevorliegen, also Bluthochdruck, erhöhteBlutfettwerte, Diabetes und Rauchen,sowie bei familiärer Disposition.Das heißt, wenn Eltern oder Geschwisterbereits unter Gefäßerkrankungen,Schlaganfall oder Herzinfarktleiden bzw. gelitten haben – vor allem,wenn dies in relativ jungen Jahren passiertist. Wenn Herz- und Gefäßerkrankungenin der Familie liegen, empfehleich jährlich einen gründlichen Check-upbeim Kardiologen bereits ab Anfang 40– gegebenenfalls mit weiterführenderAbklärung.Ebenso sollten die Cholesterinwertejedes Jahr untersucht werden, denn fetthaltigePlaques (Gefäßablagerungen)stellen ein höheres Risiko für einenHerzinfarkt dar als kalkhaltige. Wenndie Blutwerte normal sind, der Cholesterinwertjedoch auffällig ist, sollte mandas weiter abklären lassen. An Ihrem zertifizierten kardiovaskulärenZentrum in Wiesbadenbieten Sie hierzu unter anderemdas Herz-CT an. Was muss man sichdarunter vorstellen, und wie genausind die Ergebnisse?Eine Computertomographie des Herzensist eine etwa 20 Minuten dauernderöntgenologische Untersuchung, welcheden Zustand der Koronargefäße nachKontrastmittelgabe deutlich sichtbarmacht. Im Vergleich dazu hat ein Belastungs-EKGnicht ansatzweise diegleiche Aussagekraft.Tatsächlich ist das CT bei der KoronarenHerzkrankheit die mit Abstandpräziseste Methode, um Arteriosklerosezu entdecken, bevor es zu Symptomenkommt. Mithilfe eines Herz-CTs lassensich klare Empfehlungen treffen, obeine konservative Anschlussbehandlungausreicht oder aber ob eine invasiveerforderlich ist, sprich eine Herzkatheteruntersuchung.Damit ist sie einher vorragendes Tool, um unnötigeHerzkatheteruntersuchungen zu vermeiden.Immerhin ist Deutschland das Land,dass die meisten Herzkatheter durchführt.Diese sind nicht ohne Risiko, undStudien haben gezeigt, dass rund 40 bis50 Prozent aller Herzkatheter rein zudiagnostischen Zwecken erfolgen. Dasmuss nicht sein. Der Herzkatheter istund bleibt das wichtigste Instrument inder Therapie vieler Herzerkrankungen,aber die Indikation muss stimmen. Sie setzen in Wiesbaden für diesenZweck auf modernste Technik …Wir verfügen in unserer Strahlen therapieüber Linearbeschleuniger undPlanungssysteme der neuesten Generation.Unter anderem ist die RNSGemeinschaftspraxis eine der wenigenPraxen im Rhein-Main-Gebiet, inder die schnelle Dual Source CT-Technikzum Einsatz kommt, die in derRegel nur an Universitätskliniken zufinden ist.Die zeitliche Auf lösung liegt bei etwa66 Millisekunden und ist damit schnellerals das schlagende Herz. Im Vergleichzum konventionellen CT führt dies zueiner kürzeren Untersuchungszeit, wasweniger Strahlenbelastung bedeutet undvor allem wesentlich präzisere Bilder mithöchster Aussagekraft.Für das kommende Jahr haben wirzudem das neue Photon-Counting-CTangeschafft, das durch seine hervorragendeAuflösung die Beurteilung derkoronaren Herzkrankheit nochmals verbessert,wie eine Studie bereits zeigte. Modernste Technik ist ja nur dieeine Seite, doch ohne die richtigenFachleute dahinter geht es nicht.Was raten Sie Betroffenen?Für die weiterführende Diagnostik vonHerzerkrankungen sollte man sich injedem Fall an einen erfahrenen Expertenwenden, der über adäquate Expertiseverfügt. In unserer Gemeinschaftspraxisbildet die nicht-invasive bildgebendeDiagnostik des Herzens (Herz-CT undHerz-MRT) einen speziellen Behandlungsschwerpunkt.Wir sind von derDeutschen Röntgengesellschaft e.V.(DRG) und der AG Herz- und Gefäßdiagnostikin der DRG als DRG-Zentrum für Kardiovaskuläre Bildgebungzertifiziert – ein Beweis für hoheBehandlungsqualität und große Fallzahlen. Laut Beschluss des GemeinsamenBundesausschusses sollte dasHerz-CT bereits 2023 Kassenleistungwerden. Jetzt haben wirbereits das vierte Quartal 2024 …Die Kassenleistung kommt, es ist in derjetzigen Situation nur schwer einzuschätzen,wann das der Fall sein wird.Ich gehe jedoch davon aus, dass wir imersten Quartal 2025 damit rechnen können.Bei Verdacht auf eine chronischekoronare Herzkrankheit dürfen Vertragsärztedann ein Herz-CT auf Kostender gesetzlichen Krankenkassen durchführen.Bisher werden diese Kostennur von den privaten Versicherungenübernommen.KontaktRNS Gemeinschaftspraxis GbR im Medicum IIFrankfurter Straße 42 · 65189 WiesbadenTelefon: (06 11) 5 65 89-16 00 · medicum@rns-wiesbaden.dewww.rns-wiesbaden.deDas Medizin-Journal für Rhein-Main l November 2024www.rmm.de
Herz und GefäßeAnzeigeUnser ExperteSo bekommen SieHerzschwäche in den GriffModerne Medizin bietet Vielfaltan BehandlungsoptionenProf. Dr. Ralf LehmannChefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie,und Internistische Intensivmedizin Herr Prof. Lehmann, Herzschwäche(Herzinsuffizienz) ist diehäufigste Herzerkrankung, dieeine vollstationäre Krankenhausaufnahmennotwendig macht undeine der häufigsten Ursachen fürplötzlichen Herztod. Wie kommt es,dass das Herz „schlapp“ macht?Herzschwäche ist keine eigenständigeKrankheit, sondern die Folge einer Vielzahlmöglicher Ursachen. Wenn dasHerz nicht mehr das leisten kann, wasder Körper braucht, kann das einePumpschwäche sein. Dahinter kanneine Herzmuskelentzündung stecken,lang andauernde Durchblutungsstörungenoder auch eine seltene Erkrankungwie diverse Speicherkrankheiten. Weiterewichtige Grund- und Begleiterkrankungensind beispielsweise Herzrhythmusstörungen,Erkrankungen derHerzklappen oder auch angeboreneHerzfehler. Die Herzschwäche trittnicht plötzlich auf, sondern entwickeltsich schleichend. Daher merken Betroffenehäufig lange Zeit nichts davon. Bei welchen Symptomen sollteman denn hellhörig werden?Grundsätzlich sollte man auf das Herzschauen lassen, wenn einen schonkleinste Anstrengungen in Luftnotbringen, die man früher problemlosbewältigt hat, wenn einen also zum Beispielein, zwei Stockwerke Treppenvöllig aus der Puste bringen. WeitereAnzeichen können zunehmende Leistungsschwächesein sowie Wassereinlagerungen,vor allem an den Beinen.Auch wenn man nachts mehrfach Wasserlassen muss, sollte man das abklärenlassen. Dies kommt davon, dass dieWassereinlagerungen beim Liegen ausdem Gewebe herausgedrückt und überdie Nieren abgeleitet werden. Häufigkommt es außerdem zu einer vermindertenOrgandurchblutung und somit zuStörungen weiterer Organsysteme, sokann zum Beispiel eine Einschränkungder Nierenfunktion vorliegen. Welche Diagnostik ist notwendig?Zunächst sollte man seinen Hausarztaufsuchen, der Herz und Lunge abhörenund ein Ruhe-EKG durchführen wird.Bis zu einem gewissen Grad könnenauch Laborwerte (BNP/B-natriureti -sches Peptid sowie der EiweißmarkerNT-proBNP) weitere Aufschlüssegeben. Bei Verdacht auf Herzinsuffizienzsollte ein Kardiologe aufgesuchtwerden, der einen Herzultraschalldurchführen wird (Echokardiografie).Mit den modernen Herzultraschallgerätenin unserem Haus beispielsweiselassen sich Herzleistung und Herzklappenfunktionerfassen, wenn nötig auchin dreidimensionaler Darstellung (3D).Darüber hinaus können weitere diagnostischeMaßnahmen wie Herzkatheter,Kernspintomographie des Herzens undeine Entnahme von Herzmuskelgewebe(Myokardbiopsie) erforderlich sein. Und wenn es tatsächlich Herzinsuffizienzist?Dann geht es zum einen darum, dieUrsache zu ermitteln und zum anderendarum, die Symptomatik in den Griff zubekommen. Wenn Herzrhythmusstörungen,undichte Herzklappen oderDurchblutungsstörungen der Herzkranzgefäßedahinterstecken, müssenzunächst diese behandelt werden. Beibehandlungsbedürftigen Herzrhythmusstörungenbeispielsweise gibt es viertherapeutische Säulen: die medikamentöse,die Wiederherstellung des Rhythmus‘über die sogenannte Kardioversion,die Verödung von bestimmten Erregungsherdenim Herzen über die Katheterablationund die Implantation einesKardioverter-Defibrillators (ICD). Undfür undichte Mitral- oder Trikuspidalklappenverfügen wir unter anderemüber die schonenden Clip-Verfahren, diesich sehr bewährt haben.Wenn die Ursache beseitigt ist undtrotzdem weiter Beschwerden vorhandensind, lassen sich diese in der Regelmit den modernen Medikamenten sehreffektiv in den Griff bekommen. Hierbeigeht es in jedem Fall um eine medikamentöseKombitherapie verschiedenerPräparate, da diese in verschiedeneFunktionskreise eingreifen müssen.Bei fortbestehender schwergradigerHerzschwäche können außerdem spezielleHerzschrittmachersysteme notwendigwerden, die wir in unseremHerzkatheter-Labor implantieren.Hierzu zählen der Kardioverter-Defibrillator(ICD) und die Kardiale Resynchronisationstherapie(CRT-P oderCRT-D). Das Einsetzen dieser Geräteist ein vergleichsweise kleiner Eingriff,den wir oftmals in örtlicher Betäubungvornehmen können. Was können die Patienten selbsttun, um ihre Leistungsfähigkeit zuverbessern und ihr Herz gesund zuerhalten?Tatsächlich kommt es gerade beiHerzinsuffizienz-Patienten ganz wesentlichauf die aktive Mitarbeit an.Zum einen sollten sie konsequent ihreMedikamente einnehmen und dieDosierung nicht ohne Rücksprache mitihrem Arzt ändern.Des Weiteren ist eine tägliche Gewichtskontrollewichtig, um zu sehen,ob sich Wasser einlagert. Sollte das derFall sein, muss das vom Arzt überprüftwerden. Gegebenenfalls muss dann dieTherapie angepasst werden. Grundsätzlichspielen ein gesunder Lebensstil undmöglichst viel Bewegung eine entscheidendeRolle bei der Behandlung vonHerzschwäche. Gerade Bewegung istenorm wichtig, was auch Studien belegthaben. So bessert beispielsweise regelmäßigesAusdauertraining die körperlicheLeistungsfähigkeit um bis zu 25Prozent, und die Zahl der Krankenhausaufenthaltesinkt. Auch leichtesKrafttraining hat sich bewährt. Jede Artvon Bewegung hilft, die Spaß macht.Man muss nur konsequent dranbleiben. Gibt es denn Möglichkeiten,einer Herzschwäche vorzubeugen?Viel Bewegung, regelmäßiges Trainingund die Vermeidung bzw. Einstellungder bekannten Risikofaktoren Rauchen,Bluthochdruck und Diabetes sind diebesten Vorbeugemaßnahmen. Patientenmit Bluthochdruck, Diabetes und KoronarenHerzkrankheiten sollten diesekonsequent behandeln lassen. AuchHerzrhythmusstörungen sollten abgeklärtund gezielt therapiert werden.KontaktAsklepios Klinik LangenRöntgenstraße 20 · 63225 LangenTelefon: (0 61 03) 9 12-6 13 38 · Fax: (0 61 03) 9 12-18 41 · ra.lehmann@asklepios.comwww.asklepios.comDas Medizin-Journal für Rhein-Main l November 2024www.rmm.de
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